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Dienstag, 19. Juli 2016

Kleiner Ausflug in meine Vergangenheit (1)

Ich weiß nicht, in wie fern es Euch interessiert, aber ich dachte mir, dass es vielleicht ganz gut ist, mir mal selbst klar zu machen , wie lange mich dieses Thema schon beschäftigt, wie lange ich schon abnehmen möchte, wann und wie und wieso,... mal sehen wo die Reise hingeht. Ich hoffe ich bekomme da einen logischen Aufbau rein, meine Gedanken und Erinnerungen sind da eher ziemlich chaotisch, aber ich werde es einfach versuchen.

So, wo fange ich denn am Besten an? Am Anfang wäre gut.
Da gehts nämlich schon los. Wann hat das alles begonnen? Gab es DEN Auslöser?

Ich erinnere mich schwach an einen Besuch bei meiner Oma, ich weiß nicht, wie alt ich damals war, vermutlich keine sechs Jahre. Sie hatte gerade eine ganz neue digitale Personenwaage (blau, aus Glas) und ich fand das irre spannend. Ich stellte mich drauf und sie zeigte(glaube ich) etwa 27 kilo an. Nachdem ich das gesehen habe bin ich, warum weiß ich heute auch nicht mehr, Kinder eben, wie verrückt durch die Gegend geturnt, rumgelaufen und habe mkich dann nochmal draufgestellt. Ich habe erst Ruhe gegeben, als die Waage weniger angezeigt hat. Soviel dazu. Also nicht dass ihr denkt ich hätte mir in dem Alter schon Gedanken gemacht oder so, aber das ist die erste Erinnerung an ein spezielles Erlebnis im Bezug auf diese ganze Sache.
(Achtung, Zeitsprung)

Ich bin zehn oder elf Jahre alt, sitze mit Mama und meiner Zwillingsschwester beim Arzt zu irgendeiner Vorsorgeuntersuchung. Auch dort werde ich gewogen. 39 Kilo, ich bin zu der Zeit vielleicht 1,45m groß (keine Ahnung ob das viel oder wenig ist.), ich bin ein normales Fünftklässlermädchen, liebe Süßigkeiten und habe mir bis dato keine Gedanken um irgendwelche Körpermaße gemacht. Dünn war ich nie wirklich, eher normal, vielleicht ein kleines bisschen pummelig (meine eigene Einschätzung, ich weieß nicht, wie andere Kinder aussahen).

Schulwechsel, Realschule, neue Menschen. Ich treffe meine damalige beste Freundin, ein relativ großes, blasses, dünnes Mädchen. Sie wiegt 38 Kilo, und ich bin kleiner als sie. Das wurmt mich, verunsichert mich, langsam bekomme ich Komplexe. Ich versuche abzunehmen. Nicht wirklich erfolgreich oder ernsthaft, ich wiege 39 Kilo. Hauptsache weniger als meine Zwillingsschwester.
(die auch 10 cm größer ist als ich muss ich dazu sagen)
Ich hatte immer ziemliche Identitätsprobleme, was vermutlich daran lag, dass ich zu ängstlich oder schüchtern war, mir eigene Hobbies zu suchen. Deshalb tat ich immer genau das, was meine Zwillingsschwester auch tat, und war-oh Wunder- natürlich niemals annähernd so gut wie sie. (Ich habe keine Ahnung wo dieses Wettbewerbsverhalten herkommt, aber ich vermute, dass es bei Geschwistern im Allgemeinen und Zwillingen im Speziellen immer schwerer ist, sich selbst irgendwie zu definieren oder so.)
Außer in der Schule, da war ich grundsätzlich besser, was mich ungemein freute und mir vorallem Anerkennung von Seiten meines Vaters einbrachte. Da ich sozusagen die Kleine bin (ich bin eine Stunde jünger als meine Schwester) wurde ich immer mehr oder weniger geschont. Meine Schwester war die mutige, laute, kontaktfreudige, ich war das komplette Gegenteil. Ich habe immer gespürt, dass mein Vater mich ein winziges bisschen lieber hatte als meine Schwester, eben weil ich zu allem immer Ja sagte und keine Probleme verursachte.
Die Pubertät ging an uns nicht spurlos vorbei, meine Schwester wurde immer schwieriger, meine Mutter fand zu der Zeit (wir waren 13) einen neuen Freund, mit dem sich meine Schwester nicht abfinden konnte. (Ich habe vergessen zu erwähnen, dass sich meine Eltern schon längst scheiden ließen, da waren wir glaube ich gerade sechs Jahre alt.) Eigentlich verständlich, denn wir waren es nicht gewohnt, eine männliche Autoritätsperson um uns zu haben, die uns sagte, was wir tun und lassen sollen. Meine Mutter arbeitete sehr viel, war kaum daheim, also konntenn wir bis dahin eigentlich machen was wir wollten. Meine Schwester führte einen Kleinkrieg gegen unseren heutigen Stiefpapa, so lange, bis ihr erlaubt wurde, zu meinem Vater zu ziehen. Tja, da war ich nun, sollte mich entscheiden, was ich möchte. Ich wusste es nicht. Aber ich wollte bei meiner Schwester bleiben.
Also zogen wir zu meinem Vater und seiner damaligen Freundin.

Alles auf Anfang, neue Schule, getrennte Klassen diesmal, weil mein Vater das für das Beste hielt. (Es war eine Schnapsidee. Ich hasste meine Klasse und meine Klasse konnte mit mir ebensowenig anfangen.) Freunde hatte ich in der Klasse meiner Schwester. Ich weinte viel, vermisste meine Mutter, die zusammen mit meinem Stiefvater mittlerweile an die Küste gezogen war, ganz schrecklich.
 Ich war einsam und fühlte mich nutzlos, 14 ist kein gutes Alter für einen Umbruch dieser Art. Auch hier machte meine Schwester Probleme, wir trieben uns mit fragwürdigen, viel älteren Gestalten rum und fühlten uns unendlich erwachsen.(ich war immernoch ihr Anhängsel)
Wir haben Jugendweihe, ich fühle mich abartig dick in meinem Kleid. Ich wiege etwa 43 Kilo und führe seit Neuestem ein Ernährungstagebuch.


Fortsetzung folgt...



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