Mittwoch, 31. August 2016

Alles wie immer

AAAACHTUNG, Jammerpost.
Jap, war klar, dass ich nicht lange durchhalte, es ist eben immer das Gleiche. Ich bin ne schwache, eklige Looserin.
Die letzten Tage (eher Wochen) habe ich nichts Besseres zu tun gehabt als zu Fressen und zu Kotzen, hab das Haus nur verlassen, um mich für meine Fressattacken einzudecken. Armseelig, weiß ich selbst.Gott ich hasse meinen Körper so sehr. Ich wünschte, ich könnte direkt über Nacht endlich 34 Kilo wiegen. -Dass sich damit vermutlich nichts ändern würde weiß ich, aber es ist das einzige Ziel, dass ich zur Zeit habe.
Ich habe fürchterliche Angst, wirklich. Vor der Zukunft. Vor dem Studium, den gottverdammteen Klausuren. Davor, das Haus zu verlassen.Ich weiß, dass diese Angst nicht durch weniger Gewicht verschwindet. Aber sie wird erträglicher, weil ich damit mein Versagen in allen möglichen Lebenslagen entschuldigen kann.
Ich bin sowieso nicht gut genug, warum sollte ich es also versuchen? (Jep, es handelt sich hier um faule Ausreden eines fetten Schweins.)
Ich weiß nicht wie das weitergehen soll. Wirklich, ich habe keinen blassen Schimmer. Dabei möchte ich so verzweifelt einfach etwas erreichen. Aber was? Ich weiß es nicht. Überhaupt bin ich nicht davon überzeugt ob ich es jemals wissen werde. Manchmal brenne ich darauf, zu erfahren, wie mein Leben ohne diese verdammte Essstörung verlaufen wäre. Wäre ich genug? Hätte ich Spaß? Hätte ich mehr erreicht?Ich hätte vermutlich auf alle Fälle mehr Geld.
Aber es bringt ja nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Mein einziger Lichtblick ist Lilis Besuch diesen Freitag (ich hoffe so sehr, dass du kommen kannst, meine Maus, werd mir bloß ganz schnell gesund, du fehlst mir so sehr).







Am Liebsten würde ich direkt wieder anfangen, mir irgendwelche Pläne aufzustellen (die ich am Ende sowieso nicht einhalte) weil das meinen dummen Kopf beruhigt.
Irgendwie muss ich aus der Fress-Kotz-Schleife raus. ICH MUSS. Das geht einfach nicht. Natürlich ist mir schon klar, dass ich meistens zu FA's neige, wenn ich mir vornehme, zu fasten oder sehr wenig zu essen. Dann legt sich bei mir direkt so ein verdammter Schalter um. Und Frühstücken muss ich unbedingt, ich gehöre nicht zu den Menschen, die morgens nichts brauchen (ich verfressenes Etwas).
Hat jemand vielleicht irgendwie einen Tipp für mich? Ich greife momentan echt nach jedem Strohhalm.

Ich hoffe, dass der heutige Tag mal etwas besser läuft...
Zum Frühstück gab es für mich das obligatorische Brötchen von Alnavit (das hat die niedrigsten Kalorienwerte, die ich finden konnte - 191kcal auf 100g) mit Frischkäse (exquisa fitline), Radieschen, Gurke und einem Apfel. (218 kcal)

Ernsthaft, ich habe mir áus lauter Verzweiflung sogar dieses Dr. Slym Konzentrat gekauft.
Damit werde ich versuchen, die Stunden bis zum Abendessen zu überbrücken, eventuell noch n Apfel oder irgendsowas zwischendurch. Ich treffe mich heute mit einer Freundin, so muss ich also raus und habe keine Möglichkeit mich vollzustopfen. 

Zum Abendessen habe ich mir überlegt, eine Toamtensuppe zu essen (die von Weight Watchers (35kcal auf 100ml, das ist okay) und bisschen Sellerie dazu. Außerdem als Nachtisch noch zuckerfreie Kirschgötterspeise, weiß der Geier, warum ich immer was Süßes nach dem Essen brauche.
Drückt mir die Daumen, dass es nicht wieder in einem Disaster endet. 


Beide Bilder sind vor ein paar Tagen entstanden (37,5kg)


 

Donnerstag, 25. August 2016

Vorwärts

Ihr Lieben,
ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse, was das Nicht-Antworten auf Kommentare angeht, ich verspreche, ich werde mich schleunigst daran machen.

Ich möchte Euch nur ein wenig an meinen letzten Tagen teilhaben lassen, vor allem gestern war irgendwie schon eine Art 'Wendepunkt', wenn man es so nennen möchte.

Da ich mir absolut im Klaren darüber war und bin, dass es nicht möglich ist, jeden Tag (mehrmals) zu Fressen und anschließend Alles in die Kanalisation zu befördern, habe ich mir also (zum 50000sten Mal) einen Plan erstellt. Lief die letzten zwei Tage auch echt hervoragend.
Natürlich ist meine Energiezufuhr nicht mal annähernd ausreichend, vorallem wenn ich auch noch Sport dazu mache, aber das ist für mein krankes Ich eben die definition von 'gut', ihr kennt das.
Dann stand gestern wieder Ernährungstherapie an und ich muss sagen, so unglaublich offen und ehrlich war ich wohl noch nie. Ich gab zu, dass es die letzten Wochen echt einfach buchstäblich zum Kotzen lief, dass ich mir selbst Pläne zusammenstelle, die viel zu gering ausfallen und dass ich es partout micht hinbekomme meine Gedanken auf das Lernen zu konzentrieren. Soweit, so gut. Alleine dieses 'Geständnis' war unglaublich hart für mich. Meine Ernährungstherapeutin, die mich immer mal wieder auf die mögliche Alternative eines Klinikaufenthalts hinwies, versuchte mir auch heute wieder die Angst zu nehmen, was ihr nicht unbedingt vollständig gelang, denn ich (bzw. ein Teil von mir) will UNTER GAR KEINEN UMSTÄNDEN zunehmen. Nach vielem Hin und Her, Schilderungen meiner Ängste und 'Was-wäre-wenn's', und 'Eigentlich-fühle-ich-mich-nicht-krank(dünn)-genug-für-eine-Klinik' sagte sie etwas, was mich einerseits echt ein wenig traf baer irgendwie auch enorm beruhigte: "Was könnte denn schlimmstenfalls passieren? Wenn Sie den Mut aufbringen und sich entschließen können, es zu wagen, haben Sie immerhin eine fünfzig prozentige Chance, dass es Ihnen gut tun könnte. Sie können, wenn es tatsächlich so schrecklich ist, wie sie befürchten , jederzeit in Ihr altes Muster zurück." Und sie hat ja Recht. Vielleicht sollte ich es wirklich wagen?
Außerdem bekam ich von ihr noch eine E-Mail-Adresse einer jungen Frau, die gerade eine Selbsthilfegruppe zum Thema 'Essstörungen' gegründet hat und die selbst vor zwei Jahren stationär in der infrage kommenden Klinik war. Ich schrieb also eine etwas wirre E-mail und bat sie, mir doch ein wenig zu erzählen. Gleichzeitig hatte ich Schiss, dass das vielleicht unangebracht wäre aber sie antwortete Tatsächlich postwendend und unglaublich ausführlich. Ich war total überrascht und habe mich riesig gefreut über diese Offenheit, und fand diese junge Frau direkt sympatisch. Sie lud mich zum nächsten Treffen der Gruppe ein und ich bin echt schon sehr gespannt, was mich dort erwartet.

Ansonsten war es auch ein wirklich super schöner Tag. Nicht nur, dass es tatsächlich nochmal SOMMER geworden ist, nein, ich traf auch eine liebe Freundin, die seit Neuestem in dieser Stadt wohnt und die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Sie zeigte mir ihrre (absolut umwerfende) Wohnung, die sie zusammen mit ihrem Freund (den ich gestern auch endlich kennenlernen durfte, obwohl sie schon zwei Jahre ein Paar sind und ich es vorher nie auf die Kette gekriegt habe ihn mal zu sehen), wir redeten ganz ganz viel und verabredeten uns zum Yoga, denn auch sie würde es gern mal ausprobieren, traut sich wie ich aber nicht allein zu so einem Kurs. Ich freue mich total.
Oh, und ich war gestern nach ner Ewigkeit wieder beim Sport. Ich meine, wozu bezahle ich Beiträge? :D
Hoffentlich hattet ihr auch so einen schönen Tag wie ich!

Freitag, 19. August 2016

Urlaubserinnerungen

Es ist zwar schon ne Weile her, aber ich möchte Euch trotzdem ein wenig teilhaben lassen. Es war unglaublich schön. das Leben war toll, ich hatte mich und vorallem das Essen voll im Griff. Volle acht Tage habe ich weder gekotzt noch mich vollgestopft. War ja klar, dass das nicht von Dauer sein kann.
Wir waren viel spazieren, wandern, auswerts essen, ich musste natürlich auch einen Shoppingtag einlegen (der meinem Freund nicht so gut gefiel.) und haben die Familie getroffen. Es war unglaublich schön.


     
Karlovy Vary, ich liebe diese alten Fassaden. 



Das sind eigentlich nur Bilder von dem Teil bei meiner Mutter. Es war so schön. Oberwiesenthal hat echt auch was für sich.

Gefangen.

Ich stehe wieder am Anfang. Oder sollte ich besser sagen am Ende?
Seit ich aus dem Urlaub wieder da bin, läuft nichts mehr. Gar nichts. Ich möchte es am Liebsten nicht zugeben (warum ich das dann hier poste weiß ich selbst nicht, vielleicht nur, weil ich jammern will, vielleicht, weil ich mich selbst noch ein bisschen erniedrigen möchte oder vielleicht weil ich hoffe, dass es irgendwas ändert. Hah.), ich kotze wieder täglich, und es ist so schlimm wie vor genau einem Jahr.

Wie kann man nur so eklig sein, so unersättlich?
Wie kann man nur so viel Geld für Essen ausgeben um es direkt wieder auszukotzen?
Was ist das bitte für eine fürchterliche Art und Weise?


Ich nehme mir jeden Tag vor, dass es morgen besser wird. (Ihr kennt das. Ich bin leider genau die Art Mensch, die es morgen trotzdem wieder verkackt. Ich hasse mich.)

Warum fühlt sich Nahrung in meinem Bauch so eklig an? Egal, was es ist, ich habe immer das Gefühl, direkt weiterfressen zu müssen, weil es eh 'zu viel' war und ich sowie zu fett bin und es jetzt 'sowieso egal' ist. Ich weiß momentan nicht weiter. Ich komme da nicht raus. Und es ist mir unendlich peinlich, das zuzugeben.

Donnerstag, 21. Juli 2016

Ernährungstherapie und vor-dem-Lernen-drücken

Gestern war ich also wieder bei meiner Ernährungstherapeutin.
Ich habe unsere Absprache eingehalten, die Hälfte der Zeit zwischen den Terminen kotzfrei. ABer auch genau elf Tage habe ich geschafft. Ich habe laut gedacht und mich gefragt, warum ich nicht mehr geschafft habe als GENAU die Hälfte und dass es doch eigentlich echt besser gehen würde und es mir auch besser geht wenn ich nicht kotze (wie überraschend). Sie beruhigte mich und sagte, dass es doch irhendwie nachvollziehbar sei, dass ich mich direkt an diese Vorgabe halte, sie also weder unter-, noch überschreite. Trotzdem bin ich irgendwie enttäuscht von mir. Ihre Aussage dazu war, dass ich mich nun entweder über den kleinen Erfolg freuen könne oder mich dafür weiter geißeln. Tja, ich weiß nicht.
Diesmal war ich auch das erste Mal ein wenig unehrlich. Sie fragte mich, was und wie viel ich denn an "guten Tagen" zu mir nehmen würde und ich sagte, dass es um die 1200 Kalorien wären. (Es waren meistens eher 800, was ich später auch zugegeben habe) Damit konnte sie mir direkt die Erklärung liefern, weshalb mich das FRESSverlangen abends immer sofort überwältigt und ich ekliges Fressschwein nicht in der Lage bin, dem etwas entgegen zu setzen. In dem Zusammenhang haben wir auch nochmal über Hunger gesprochen, Hunger macht mich wütend, mein Körper macht mich wütend, mein Kopf auch, weil er keine verdammte Ahnung hat, was HUNGER eigentlich bedeutet. Herausfinden könne ich das nur nach dem Asschlussverfahren. Und Vorraussetzung dafür ist, dass ich ausreichend zu mir genommen habe. Sie erklärte mir, dass ich dann wie folgt vorgehen könnte:

1. Wann habe ich das letzte mal etwas gegessen, was war es, war es genug und was habe ich seit dem gemacht?
2. Wenn ich zu dem Schluss komme, dass es nicht genug war habe ich die Lösung, wenn es genug war, wird es entweder emotionaler Hunger (der wie auch immer geartet sein kann, da muss man sich vermutlich nochmal näher mit beschäftigen und reflektieren, was man gerade braucht) oder schlichtweg Appetit. 


Ich weiß, das klingt ein wenig schwammig, aber vielleicht ist es eine kleine Hilfestellung für meine verqueren Gedanken...Oder so.
Außerdem sprachen wir darüber, dass ich eine App zum tracken meines Essens benutze. (Mir war das ein wenig peinlich zuzugeben, warum auch immer)
Sie findet die Idee an sich nicht verkehrt ist aber der Meinung, dass diese spezielle App, welche ich nutze, nicht ganz optimal ist, da sie ja eigentlich für Abnehmwillige konzipiert ist und ich dadurch vielleicht dazu angehalten bin, wenig zu essen.
Womit sie ja recht hat. Ich weiß nicht was ich will, ich will abnehmen, weil ich mich wie ein fettes Walross  fühle, aber eigentlich will ich gesund sein. Keine Ahnung. Es geht nicht in meinen Kopf dass man nicht gesund werden kann, wenn man nicht gewillt ist, dafür zuzunehmen.
Dafür hat sie mir eine andere App empfohlen, Jourvie, vielleicht sagt das dem einen oder anderen etwas. Hab sie mir direkt runtergeladen, und finde sie eigentlich echt gut. Mal sehen.

Eine kleine Vereinbarung haben wir wieder getroffen: Wieder die Hälfte ohne, und 2 Tage, an denen ich eigentlich denke, es nicht zu schaffen trotzdem Durchhalten. (Ich habe manchmal so Tage dazwischen, an denen ich schon morgens direkt das Gefühl habe, dass heute kein guter Tag wird, vielleicht versteht ihr, was ich meine.)


Während ich das schreibe hätte ich eigentlich Lernen sollen. Morgen ist die Klausur, aber es ist mir herzlich egal. schade.

Meine Ernährungstherapeutin erklärte mir zum Abschied, dass sie auch 14 Semester studiert habe,wenn es mich beruhigt. Das hat es wirklich.


Dienstag, 19. Juli 2016

Kleiner Ausflug in meine Vergangenheit (1)

Ich weiß nicht, in wie fern es Euch interessiert, aber ich dachte mir, dass es vielleicht ganz gut ist, mir mal selbst klar zu machen , wie lange mich dieses Thema schon beschäftigt, wie lange ich schon abnehmen möchte, wann und wie und wieso,... mal sehen wo die Reise hingeht. Ich hoffe ich bekomme da einen logischen Aufbau rein, meine Gedanken und Erinnerungen sind da eher ziemlich chaotisch, aber ich werde es einfach versuchen.

So, wo fange ich denn am Besten an? Am Anfang wäre gut.
Da gehts nämlich schon los. Wann hat das alles begonnen? Gab es DEN Auslöser?

Ich erinnere mich schwach an einen Besuch bei meiner Oma, ich weiß nicht, wie alt ich damals war, vermutlich keine sechs Jahre. Sie hatte gerade eine ganz neue digitale Personenwaage (blau, aus Glas) und ich fand das irre spannend. Ich stellte mich drauf und sie zeigte(glaube ich) etwa 27 kilo an. Nachdem ich das gesehen habe bin ich, warum weiß ich heute auch nicht mehr, Kinder eben, wie verrückt durch die Gegend geturnt, rumgelaufen und habe mkich dann nochmal draufgestellt. Ich habe erst Ruhe gegeben, als die Waage weniger angezeigt hat. Soviel dazu. Also nicht dass ihr denkt ich hätte mir in dem Alter schon Gedanken gemacht oder so, aber das ist die erste Erinnerung an ein spezielles Erlebnis im Bezug auf diese ganze Sache.
(Achtung, Zeitsprung)

Ich bin zehn oder elf Jahre alt, sitze mit Mama und meiner Zwillingsschwester beim Arzt zu irgendeiner Vorsorgeuntersuchung. Auch dort werde ich gewogen. 39 Kilo, ich bin zu der Zeit vielleicht 1,45m groß (keine Ahnung ob das viel oder wenig ist.), ich bin ein normales Fünftklässlermädchen, liebe Süßigkeiten und habe mir bis dato keine Gedanken um irgendwelche Körpermaße gemacht. Dünn war ich nie wirklich, eher normal, vielleicht ein kleines bisschen pummelig (meine eigene Einschätzung, ich weieß nicht, wie andere Kinder aussahen).

Schulwechsel, Realschule, neue Menschen. Ich treffe meine damalige beste Freundin, ein relativ großes, blasses, dünnes Mädchen. Sie wiegt 38 Kilo, und ich bin kleiner als sie. Das wurmt mich, verunsichert mich, langsam bekomme ich Komplexe. Ich versuche abzunehmen. Nicht wirklich erfolgreich oder ernsthaft, ich wiege 39 Kilo. Hauptsache weniger als meine Zwillingsschwester.
(die auch 10 cm größer ist als ich muss ich dazu sagen)
Ich hatte immer ziemliche Identitätsprobleme, was vermutlich daran lag, dass ich zu ängstlich oder schüchtern war, mir eigene Hobbies zu suchen. Deshalb tat ich immer genau das, was meine Zwillingsschwester auch tat, und war-oh Wunder- natürlich niemals annähernd so gut wie sie. (Ich habe keine Ahnung wo dieses Wettbewerbsverhalten herkommt, aber ich vermute, dass es bei Geschwistern im Allgemeinen und Zwillingen im Speziellen immer schwerer ist, sich selbst irgendwie zu definieren oder so.)
Außer in der Schule, da war ich grundsätzlich besser, was mich ungemein freute und mir vorallem Anerkennung von Seiten meines Vaters einbrachte. Da ich sozusagen die Kleine bin (ich bin eine Stunde jünger als meine Schwester) wurde ich immer mehr oder weniger geschont. Meine Schwester war die mutige, laute, kontaktfreudige, ich war das komplette Gegenteil. Ich habe immer gespürt, dass mein Vater mich ein winziges bisschen lieber hatte als meine Schwester, eben weil ich zu allem immer Ja sagte und keine Probleme verursachte.
Die Pubertät ging an uns nicht spurlos vorbei, meine Schwester wurde immer schwieriger, meine Mutter fand zu der Zeit (wir waren 13) einen neuen Freund, mit dem sich meine Schwester nicht abfinden konnte. (Ich habe vergessen zu erwähnen, dass sich meine Eltern schon längst scheiden ließen, da waren wir glaube ich gerade sechs Jahre alt.) Eigentlich verständlich, denn wir waren es nicht gewohnt, eine männliche Autoritätsperson um uns zu haben, die uns sagte, was wir tun und lassen sollen. Meine Mutter arbeitete sehr viel, war kaum daheim, also konntenn wir bis dahin eigentlich machen was wir wollten. Meine Schwester führte einen Kleinkrieg gegen unseren heutigen Stiefpapa, so lange, bis ihr erlaubt wurde, zu meinem Vater zu ziehen. Tja, da war ich nun, sollte mich entscheiden, was ich möchte. Ich wusste es nicht. Aber ich wollte bei meiner Schwester bleiben.
Also zogen wir zu meinem Vater und seiner damaligen Freundin.

Alles auf Anfang, neue Schule, getrennte Klassen diesmal, weil mein Vater das für das Beste hielt. (Es war eine Schnapsidee. Ich hasste meine Klasse und meine Klasse konnte mit mir ebensowenig anfangen.) Freunde hatte ich in der Klasse meiner Schwester. Ich weinte viel, vermisste meine Mutter, die zusammen mit meinem Stiefvater mittlerweile an die Küste gezogen war, ganz schrecklich.
 Ich war einsam und fühlte mich nutzlos, 14 ist kein gutes Alter für einen Umbruch dieser Art. Auch hier machte meine Schwester Probleme, wir trieben uns mit fragwürdigen, viel älteren Gestalten rum und fühlten uns unendlich erwachsen.(ich war immernoch ihr Anhängsel)
Wir haben Jugendweihe, ich fühle mich abartig dick in meinem Kleid. Ich wiege etwa 43 Kilo und führe seit Neuestem ein Ernährungstagebuch.


Fortsetzung folgt...



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Samstag, 16. Juli 2016

Same old story

 Achtung Jammerpost.

Okay. Warum zum Teufel habe ich nur gedacht, dass es diesmal anders wäre? Traurig.
Den wenigen guten Tagen folgten nun auch wieder total schlechte, ich weiß nicht, woran es diesmal gescheitert ist.


Ich habe alle meine Klausuren wieder abgemeldet bis auf eine, ich verdammte faule Sau, weil ich einfach zu dumm bin keinen Kopf dafür habe. Ich müsste so glücklich sein, eigentlich. Ich habe mein Abitur halbwegs gut gemeistert (im Nachhinein hab ich keine Ahnung mehr wie um Alles in der Welt ich das gepackt habe), habe direkt im Anschluss meinen gewünschten Studienplatz bekommen, ich habe eine tolle Familie (die zwar  weit weg wohnt aber auf die ich mich trotzdem verlassen kann) und einen wunderbaren Freund, der mich komischerweise immernoch nicht satt hat. (Letztens hat er mir einfach so Timberlands geschenkt. Es ist so lieb von ihm, aber ich fühle mich...nicht gut, wenn er mir ständig solche teuren Geschenke macht. Ich habe das Gefühl ich muss da mithalten, aber das geht schon allein durch meine finanzielle Situation nicht...Und außerdem bin ich überzeugt es eh nicht wert zu sein, so viel dazu.)
Ach, verdammt. Ich hab einfach echt keine Lust mehr. (wie oft habe ich das wohl in den letzten Jahren schon gesagt?)

Wisst ihr, mir ist klar, dass ich es einfach nicht mehr normal kann , was auch immer das sein mag. In den wenigen Tagen, an denen es mir gut ging habe ich akribisch alles, was meine Lippen berührte abgewogen und getrackt. Damit konnte ich leben. Aber dann lief es wieder aus dem Ruder, ganz ohne speziellen Grund bin ich in den Supermarkt gerannt und habe für eine Fressorgie eingekauft. Und zack, war ich wieder im Modus. (Hält an bis heute.)
Und dabei ging es mir so GUT. Wirklich. was soll das bloß?
In einer Woche geht es zu meiner Familie und ich sehe aus wie ein Hefekloß.

Ich versage auf ganzer Linie.