Eine Nachricht, von ihm. Sie hält den Atem an und liest mit klopfendem Herzen: "Hey, ich habe Langeweile. Hast du Lust auf Gesellschaft?" Natürlich wollte sie ihn gern bei sich haben. Allerdings könnte das auch wieder schrecklich schief laufen. Unschlüssig starrt sie auf den kurzen Text. Ihr ist auf einmal flau im Magen. 'Was soll ich nur machen?', fragt sie sich. Schließlich siegt ihr Bedürfnis nach Nähe, sie wollte nicht allein sein. Auch wenn das bedeuten könnte, einen Fehler zu machen. Sie holt ihn von der Haltestelle ab, die Angst ist auf einmal wie weggeblasen. Sie reden und reden, rauchen, kommen sich immer näher. Vermutlich wollte er mehr, da ist sie sich fast sicher. Aber er akzeptiert ihr 'Nein', eine völlig neue Erfahrung für sie. Sie will nur gehalten werden, seine starken Arme und seine zarten Berührungen spüren, einfach seiner Stimme lauschen.
Als er schließlich einschläft kann sie ihre Augen einfach nicht abwenden. Im Schlaf wirkt er so verletzlich, völlig entspannt. Auch sie versucht nun ein wenig Ruhe zu finden, jedoch taucht selbst wenn sie ihre Augen schließt immer wieder sein Gesicht vor ihr auf, seine Augen, die so alt wirken, beinahe melancholisch,weil sie schon so viel Schlechtes gesehen haben, jedoch haben sie das jungenhafte, unbeschwerte Funkeln, nie verloren. Mit desem Bild vor Augen schläft sie dicht an ihn gekuschelt ein. Sie lächelt. Glücklich, für eine Nacht. 'Hoffentlich verrenne ich mich da nicht wieder in etwas, das kann ich ja so gut.' Amen
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